Der 1916 in Chemnitz geborene Maler und Bildhauer Herbert Lorenz zog 1946 mit seiner Familie nach Hennen im Kreis Iserlohn, wo er ein Atelier eröffnete.
Zu seinen Schwerpunkten zählte die künstlerische Gestaltung öffentlicher Gebäude mit Bauplastiken, Wandreliefs oder Mosaiken, aber auch im Bereich der Zeichnung und Druckgrafik entwickelte er einen eigenen Stil. Im Mittelpunkt seiner grafischen Zyklen zu literarischen Werken von Bertolt Brecht, Franz Kafka, Jean-Paul Sartre oder der griechischen Tragödie „Medea“ stehen Menschen, geprägt von starken Emotionen wie Entsetzen, Schuld oder Ohnmacht. Die abstrakten Formen des tanzenden Paares etwa finden sich auch in nicht-figürlichen Plastiken für öffentliche Plätze wieder. Die Entwicklung dieser Abstraktionen ist anhand der Skizzen für die Skulptur vor der ehemaligen Hauptschule in Hennen besonders gut nachzuvollziehen.
In Lorenz‘ Nachlass sind auch zahlreiche Landschaftszeichnungen und Skizzen erhalten. Nicht die topographische Präzision, sondern die Atmosphäre der Landschaft fängt er in den Zeichnungen ein.
1980 übersiedelte er nach Gleisweiler in Rheinland-Pfalz, wo er sich im Kulturbereich engagierte und weiterhin für öffentliche und kirchliche Auftraggeber tätig war. Hier verstarb er im Jahr 2013. Für seine Verdienste wurde Herbert Lorenz zum Ehrenbürger von Gleisweiler ernannt und erhielt die Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Teil des künstlerischen Nachlasses wurde der Stadt Iserlohn 2024 durch eine Schenkung der Erbengemeinschaft übergeben. Die Ausstellung zeigt einen Ausschnitt dieses Nachlasses und des Wirkens von Herbert Lorenz in Iserlohn.